Es gibt 2 deutsche Übersetzungen vom Herrn der Ringe. Die eine - die ältere - stammt von Margaret Carroux und wird von vielen Fans als die bessere angesehen. Die neuere Übersetzung stammt von Wolfgang Krege. Bei dieser wurden einige Begriffe "modernisiert".
Viele Fans empfinden diese aber als schlechter - z.T. aber auch nur durch Hörensagen - denn viele Gerüchte (Imbißstube
) die über die Neuübersetzung kursieren stimmen so nicht. Ich habe beide Übersetzungen - wobei ich die von Carroux zuerst gelesen habe und finde die neue von Krege gar nicht so schlecht wie sie immer gemacht wird, klar sind einige Dinge gewöhnungsbedürftig - aber so schlimm wie sie immer gemacht wird ist sie bei weitem nicht. Außerem gibt es die Neuübersetzung auch als günstigeres Taschenbuch - von der alten soweit ich weiß nicht.
Übrigens: Tolkien starb 1973.
Hier ein kleiner Auszug über Tolkien (Quelle: tolkien.de):
Dass J.R.R. Tolkien Professor für germanische Philologie war, ist vielleicht noch bekannt. Wo jedoch der Ursprung seiner Idee vom Herrn der Ringe zu sehen ist und was Tolkien außer Schreiben noch gemacht hat, das weiß nicht jeder. Einen kurzen Überblick über Tolkiens Leben und Werk finden Sie in unserem Artikel, ausführliche Informationen bieten folgende Werke über den Meister der Ringe.
Von Südafrika nach Finnland
Geboren am 3. Januar 1892 in Bloemfontein, Südafrika, kehrte John Ronald Reuel Tolkien nach dem Tod seines Vaters im Alter von drei Jahren nach England zurück, dessen ländliche Idylle zu Beginn des 20. Jahrhunderts ihn für den Rest seines Lebens prägen und sein literarisches Schaffen stark beeinflussen sollte. Schon in frühester Kindheit entdeckte Tolkien die Liebe zu Sprachen, ihrem Klang und ihrer Gestalt. Insbesondere das Walisische hatte es ihm angetan, doch widmete er sich in der Schule auch dem Altenglischen, lernte Griechisch, Latein, Französisch und Deutsch sowie einige Brocken Spanisch. Mit Nevobosh und Naffarin, das sich am Gotischen orientierte, erfand Tolkien bereits als Jugendlicher seine ersten eigenen Sprachen, wobei er äußerst systematisch vorging. War seine Neuschöpfung zunächst noch angelehnt an eine existierende Sprache, begann Tolkien nur allzu bald seine eigene Phonetik und Grammatik zu erschaffen und weit über die zugrundeliegende Sprache hinauszugehen. Zum großen Erstaunen seiner Mitschüler pflegte der junge Ronald seine Rollen im Schultheater oder dem Debatierklub in Griechisch oder gar fließendem Gotisch vorzutragen.
Gandalfs Ursprung
Den Abschluss seiner Schulzeit, bevor er 1911 in Oxford das Studium der englischen Literatur und Sprache aufnahm, bildete eine Reise in die Schweiz. Als bedeutungsvoll sollte sich der Kauf einer Ansichtskarte erweisen, die die Reproduktion des Bildes "Der Berggeist" des deutschen Malers Madelener darstellte. Das Bild zeigte einen alten Mann mit langem weißen Bart, der einen runden, breitkrempigen Hut und einen langen Mantel trägt. Tolkien versah die Postkarte später mit dem Hinweis "Gandalfs Ursprung".
Ausgelöst durch die schrecklichen Erlebnisse in den Schützengräben des ersten Weltkriegs, der ihn viele seiner engsten Freunde kostete, machte Tolkien sich daran, eine ganze Mythologie zu erschaffen, deren Ursprung in seiner Leidenschaft lag, Sprachen zu erfinden. Er wurde sich bewusst, dass die Sprachen eine Geschichte brauchen, ein Volk, das sie spricht. Daraus entstand eine Sammlung lose verbundener Geschichten, die er England widmen wollte und die dem Charakter des Landes entsprechen sollten. Er wollte seinem Heimatland ein eigenes Epos geben - vergleichbar der Edda oder anderen altnordischen Mythologien.
"Ich wünschte, wir hätten noch mehr davon - etwas von der gleichen Art, was uns Engländern angehörte."
1917 versah er ein kleines Notizbuch mit dem Titel Das Buch der verschollenen Geschichten, aus dem schließlich das Silmarillion werden sollte. Er bediente sich aus dem Mythen-Fundus der von ihm geschätzten nordischen Sagenwelt und begann zudem eine neue Privatsprache zu entwickeln, die sich am Finnischen orientierte und die er später Quenya oder Hochelbisch nannte. Der Fall von Gondolin, die Geschichte der Kinder Hurins sowie die vom sterblichen Menschen Beren, der das unsterbliche Elbenmädchen Lúthien Tinúviel liebt, die später im Herrn der Ringe und sogar im Hobbit als Schatten einer fernen Vergangenheit auftauchten, nahmen hier erstmals Gestalt an. Insbesondere die Geschichte von Beren und Lúthien, die Aragorn den Hobbits in Die Gefährten erzählt, hatte für Tolkien auch eine starke persönliche Bedeutung: Lúthien war seine Frau Edith, er war Beren. Die Namen stehen auch auf ihren Grabsteinen, die sich in einem kleinen Vorort von Oxford finden.
Tolkien nannte seine Sagenwelt in Anlehnung an das nordische Midgard Mittelerde - "Mittelerde ist unsere Welt - in einer imaginären Periode des Altertums". Die Namen der Personen und Orte für das Silmarillion und später auch den Herrn der Ringe ergaben sich aus Tolkiens Privatsprachen, Quenya und Sindarin, einer weiteren Elbensprache, die er dem Walisischen entlehnte. Tolkien verstand sich nicht als Erfinder der Geschichte, sondern als Entdecker der Legende. Mittelerde war für ihn keine literarische Fiktion, sondern vielmehr Chronik historischer Ereignisse.
"In einem Loch im Boden, da lebte ein Hobbit"
In den frühen 20er Jahren lehrte Tolkien englische Sprachwissenschaft an der Universität von Leeds, 1925 wird er als Professor für englische Sprache und Literatur nach Oxford berufen. Um seinen Kindern das Einschlafen - oder das Warten auf Weihnachten - zu erleichtern, erzählte Tolkien ihnen Geschichten vom Hund Roverandom oder Mr. Bliss. Die Briefe vom Weihnachtsmann leben vor allem auch von Tolkiens Zeichnungen. 1934 wurde das Gedicht Die Abenteuer von Tom Bombadil veröffentlicht, das von Toms Begegnung mit Goldbeere, dem alten Weidenmann und einem Grabunhold aus einem alten Hügelgrab erzählt. 1937 wurden die Bombadil-Geschichten als Anschlusserzählung an den Hobbit abgelehnt, fanden jedoch ihren Eingang in den Herrn der Ringe. Einerseits erfand Tolkien lustige kleine Geschichte zum eigenen Vergnügen und dem seiner Kinder, andererseits arbeitete er parallel an seiner großen Mythologie - bis es in gewisser Weise in den 30er Jahren zu einer Verbindung dieser beiden Seiten kam: Auf die leere Seite einer Prüfungsarbeit schrieb er "In einem Loch im Boden, da lebte ein Hobbit". Der Name erzeugte die Geschichte, und Tolkien wollte herausfinden, was es mit den Hobbits auf sich hat. 1937 schließlich erschien der Hobbit.
Vom Kinderbuch zum Helden-Epos
Der Name Gandalf, der auf isländisch Hexen-Elb bedeutet, ist wie die Namen der Zwerge aus der Edda entlehnt. Die eigentliche Bedeutung der Hobbits für seine Mythologie ging Tolkien erst auf, als er begann die Fortsetzung zu schreiben. Der Ring entwickelte sich zum Bindungsglied der beiden Geschichten, die sich immer mehr vom heiteren Stil des Hobbits entfernten und sich der dunkleren und mächtigeren Welt des Silmarillion annäherten, dessen Mythologie und Sprachen den historischen Hintergrund und Tiefe vermittelten. C.S. Lewis' ( Die Chroniken von Narnia) tiefe, dröhnende Stimme diente als Vorbild für Baumbart, Aragorn ist zunächst ein Hobbit namens Trotter und Frodo hätte seine Abenteuer beinahe als Bingo Beutlin erlebt. Erst im Herbst 1949 schloss Tolkien den Herrn der Ringe ab, er hatte 12 Jahre daran gearbeitet. Das Epos ist eine Geschichte für sich, aber diese wirft dunkle Schatten auf die Mythologie des Silmarillions voraus. Aufgrund des Umfangs und aus verlagstechnischen Gründen wurde der Herr der Ringe in drei Bände eingeteilt - eine Lösung, mit der Tolkien nie ganz glücklich wurde. Er war immer bemüht, die Gesamtheit der Geschichte hervorzuheben. Als Titel für den dritten Band hätte Tolkien "Der Ringkrieg" bevorzugt, um nicht zuviel über den Ausgang der Ereignisse zu verraten. Der Herr der Ringe eroberte die Bestseller-Listen im Sturm und wurde in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzt. Insbesondere bei den amerikanischen Studenten wurden die Bücher zum Kult. Parolen wie "Frodo Lives", Gandalf for President" oder "Come to Middle-Earth" kursierten an den Universitäten. Tolkien erhielt zahlreiche Ehrendoktorwürden - u.a. Edinburgh und Oxford - und 1972 verlieh ihm Königin Elisabeth den Kommandeurs-Orden des British Empire. Er starb am 2. September1973 im Alter von 81 Jahren.